SSVIE - Geschichte Sützengesellschaft Illnau
SSVIE - Geschichte Sützengesellschaft Illnau

Aus der Vereinsgeschichte der Schützengesellschaft Illnau

*Die Schützengesellschaft Illnau wurde 1866 gegründet. Nach dem sich in Illnau 1866, so durch Dokumente belegt, die Schützen zur Gesellschaft zusammen fanden, wurde auch der freiwillige Teil unseres Vereins, das sportliche Schiessen begründet.

Aus den Anfängen (1832 - 1866):
Schon vor der Gründung der Schützengesellschaft pilgerten dienstpflichtige waffentragende Mannen der Gemeinde Illnau an Sonntag-Nachmittagen zu den Zielstätten. Nach dem kantonalen Militärgesetz von 1832 bestand eine obligatorische Schiesspflicht: für die Scharfschützen jährlich vier Schiesstage zu 10 Schüssen, für die Infanteristen 1 Tag zu 6 Schüssen. Die Militärorganisation des Kantons Zürich von 1852 gab den ausserhalb des Militärdienstes fallenden Schiessübungen einen ganz militärischen Charakter. Die Scharfschützen und die Infanteristen wurden gemeinsam zu Schiesskursen in grösseren Verbänden zusammen gezogen.

Ab 1861 soll ein Jägerverein Illnau bestanden haben, der seine Schiessübungen abwechselnd in Ober-Illnau und Weisslingen auf 200 - 600 Schritt abgehalten haben soll. Aber auch das freie gesellige Schiesswesen wurde schon vor der Gründung der Schützengesellschaft gepflegt.

Am 12., 13. und 14. Mai 1836 fand auf der Rössliwiese in Unter-Illnau ein Ehr-und Freischiessen mit einer für die damalige Zeit respektable Gabensumme von Fr. 650.- (alter Währung) statt. Das Schiessen wurde am Auffahrtstag punkt 12.00 Uhr eröffnet und dauerte bis Samstag 18.00 Uhr, wobei Stutzer, Pulver und Blei im Schützenlokal beliebig in Empfang genommen werden konnte.

Vom 2. bis 7. Juni 1839 ist im Rössli wieder ein Freischiessen mit einer Gabensumme von Fr. 2500.- durchgeführt worden. Ein Becher ist noch Zeuge dieses Anlasses.

Von 1866 - heute:
Mit der Abhaltung der Generalversammlung vom 4. Februar 1866 begann dann das Wirken des Vereins, der bis 12. März 1876 unter dem Namen "Feldschützengesellschaft Illnau" die damaligen Anlässe besuchte. Die Versammlung wählte als Vollzugsorgan einen Vorstand bestehend aus:

dem Präsidenten, Johannes Vogt, Schulpfleger Agasul;
dem Schützenmeister Johannes Morf, Moosburg;
dem Aktuar, Robert Vollenweider, Illnau;

und genehmigten die Satzung die in den §§ 1 und 2 folgendes zum Ausdruck brachten:
§ 1. Scharfschützen und Jäger in der Umgebung von Illnau fühlen das Bedürfnis sich zu einer bestimmten Gesellschaft zu vereinigen.
§ 2. Der Zweck der Gesellschaft geht dahin, mit möglichst geringen Kosten in gemeinschaftlichen Schiessübungen sich zu belehren und Trachten zu vervollkommen um tüchtige Schützen für den Dienst des Vaterlandes heran zu bilden.

44 Mann anerkannten unterschriftlich, sich den Statuten des aus der Taufe gehobenen Vereins zu unterziehen. Der Verein bestand aus 2 Kategorien: Scharfschützen und Infanteristen. Die Scharfschützen waren mit Stutzer, die Infanteristen mit dem Milbank-Amsler Gewehr ausgerüstet.

Die Scheibe, auf die geschossen wurde, war 36 Quadratfuss gross und hatte in der Mitte eine gradlinige Mannsfigur. Gültig waren nur die Figurentreffer. Geschossen wurde auf 400, 500 und 600 Schritt. Geschossen wurde auf verschieden Plätzen rund um Illnau. So notierte der Zusammenzug der Schiessresultate folgendes:

Scharfschützen bei 980 Schüssen 26 % Treffer
Infanteristen bei 1200 Schüssen 25 % Treffer

Ab 7. Oktober 1877 wurden die Schiessübungen mit wenigen Ausnahmen nur noch in Unter- und Ober Illnau durchgeführt.

Am 10. September 1892 teilte der Gemeinderat dem Verein mit, dass nur noch der Schiessplatz "Bächli" als Gemeindeschiessplatz den Anforderungen entspreche. Aber nicht für lange Zeit, den am 10. Dezember 1895 wurde die Gesellschaft seitens des Gemeinderates Illnau mit einer Beschwerde beglückt, aus welcher zu entnehmen war, dass Einwohner von Volketswil betreffend Sicherheit des Platzes vorstellig geworden waren.

Am 13. und 14. Oktober 1900 führte der Verein, unter Benützung eines selbskonstruierten provisorischen Zugscheibenstandes, ein Freisschiessen durch. Ein direkt vor Beginn des Schiessens eingegangenes Schiessverbot wurde ignoriert und das Fest ohne Störung und Unfall zur Freude aller durchgeführt.

Die Organe der Gesellschaft ergriffen betreffend Erstellung einer neuen Anlage die Initative; sie liessen auf eigene Kosten auf dem Hagenbüel ein Anlageprojekt mit Schussrichtung Gstück ausarbeiten und durch den Schiessoffizier, Oberst Fidler, Zürich begutachten. Die Gemeindeversammlung vom 13. Februar 1902 beschloss, die Verlegung der Anlage nach Rämisbach, Ober-Illnau. Die Anlage wurde im gleichen Herbst 1902 unter der Mitwirkung der Vereine, Rikon-Effretikon, Bisikon-Bietenholz, Ottikon und Illnau mit einem Schiessen bei strömenden Regen eingeweiht. (Das Schützenhaus stand bis 1981 auf der Südseite an der Strasse zwischen Ober-Illnau und Effretikon).

Nach den Schiessübungen versammelten sich unsere Vorfahren bis 1. Juni 1902, dem Wahltag des Rest. Hörnli, Ober-Illnau als Vereinslokal, abwechslungsweise in den Gaststätten in Ober- und Unterillnau, zu den nach jeder Uebung stattfindenden Absenden, zur Besprechung der Vereinsgeschäfte und zur Pflege der Kameradschaft.

Die Schiesstätigkeit wurde bis heute recht ausgiebig mit End- und Gabenschiessen, zu denen früher auch auswärtige Schützen Zutritt hatten und oft zu Dorffesten gestaltet wurden, abgeschlossen. Ein solches fand bereits am 3./4. Oktober 1874 unter der Mitwirkung der 18 Mann starken Musikgesellschaft Illnau, des Töchter- und Männerchors statt, an welchem der Festwirt Bachofner, z. Rössli, das Festessen (bestehend aus 3 Fleisch, 3 Gemüsen und einem Schoppen guten Weines) für Fr. 1.80 abzugeben hatte.

Die Illnauer waren auch recht oft Gäste auswärtiger Anlässe;
10. Nov. 1873 Infanterieschiessen in Wädenswil
15. Juli 1879 Bezirksschiessen in Bauma
8./9. Juli 1888 Kantonalschützenfest in Winterthur
3./4. Juli 1892 Zentralschiessen kant. Schiessvereine in Töss
28. 7. - 7. 8. 1895 Eidgenössisches Schützenfest in Winterthur
Von 1896 - 1906 verschiedene Kantonalschützenfeste
7. - 18. Juli 1907 Eidg. Schützenfest in Zürich

Ab 1920 besuchte die Gesellschaft mit wenigen Ausnahmen und wechseldem Erfolg alle Anlässe des Schweizerischen Schützenvereins, des 1902 aus 3 Kantonal- verbänden gegründeten Zürcher Schützenvereins und des im Jahre 1912 wieder erstandenen Bezirkschützenvereins Pfäffikon.

Auch als Festgeber traten sie an folgenden Anlässen auf:
1. Okt. 1899 Frei- und Gabenschiesen
9. - 11. Mai 1903 Freischiessen der vereinigten Schiessvereine
22. August 1926 Einweihung der 2. Vereinsfahne,
bei der der Feldschützenverein Fluntern, Pate stand, wo am
16. Okt. 1921 ein erstes, und am
27. August 1922 mit dem Schiessverein Brüttisellen ein zweites Freundschaftschiessen einen Dreierbund begründete, der bis Ende der 60 iger Jahre bestand hatte.

24. Mai bis 1. Juni 1930 führte die Gesellschaft den grössten Anlass, ein sehr gut besuchtes Freischiessen durch, das mit einem erfreulichen finanziellen Erfolg von ca. Fr. 7000.- in die Geschichte einging.

Leider ist die Tätigkeit von 1866 bis 1966 von 3 Kriegsereignisse in Mitleidenschaft gezogen worden. Ab 1946 nahmen die Vereinstätigkeiten wieder ihren normalen Lauf.

Das Schützenhaus Luckhausen:
hier wird auf 10m / 25m / 50m / und 300m geschossen!

Als dann wurde 1982 ein neues, zentral gelegenes Schützenhaus (siehe Abbildung) mit 16 elektronischen Scheiben auf 300m von der Stadtgemeinde Illnau-Effretikon feierlich eingeweiht.

Seit 1924 wurden alle Eidgenössischen Schützenfest und sämtliche Zürcher Kantonalschützenfeste besucht. Die Erfolge waren verschieden.

Besondere Anlässe:

18. - 19. Juni 1966 100 Jahre Schützengesellschaft Illnau
Teilnahme von 40 Sektionen mit 936 Schützen.

24. - 25. April 1982 Standeröffnungsschiessen Luckhausen
Aus Anlass des Schützenhaus-Neubaus wurde die Anlage mit den im neuen Schützenverband Illnau-Effretikon zusammengeschlossenen Vereinen, Bisikon, Ottikon und Rikon-Effretikon eingeweiht.

5. - 6. Mai 1984 Zürcher Schützenveteranen Jahresschiessen
7. November 1984 Rütlischiessen (Mittwoch vor Martini)
Als Gastsektion mit 8 Schützen konnten die Illauer an diesem historischen Schiessen teilnehmen.

13. - 29. Juli 1990 Eidgenössisches Schützenfest in Winterthur
Als einer der 81 Gesellschafter durften die Illauer Schützen hautnah die Organisation und Durchführung eines solchen Anlasse miterleben.

Ehrentafel der Präsidenten seit 1866:
Vogt Johannes, Agasul, 3 Jahre
Vollenweider Robert, Unter-Illnau, 18 Jahre
Kunz Fritz, Illnau, 3 Jahre
Temperli Gustav, Agasul, 3 Jahre
Weber Jean, Unter-Illnau, 15 Jahre
Vollenweider Robert, Unter-Illnau, 10 Jahre
Graf Fritz, Unter-Illnau, 6 Jahre
Jucker Heinrich jun., Ober-Illnau, 5 Jahre
Bruderer Jakob, Ober-Illnau, 16 Jahre
Widmer Adolf, Unter-Illnau, 9 Jahre
Bannwart Karl, Unter-Illnau, 6 Jahre
Ott Willi, Ober-Illnau, 1 Jahr<
Handschin René, Unter-Illnau, 1 Jahr
Brunner Ernst, Unter-Illnau, 13 Jahre
Zbinden Werner, Unter-Illnau, 10 Jahre
Peclard Jean-Michel, Ober-Illnau, 10 Jahre
Vollenweider Peter, Unter-Illnau, seit 1998 im Amt

(*Auszug aus der Festschrift- Jubiläum 1866-1991- von W. Zbinden)



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